Nachdem sich die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter im Amtshaus und im Amtsgricht auf über 100 vergrößert hatte, wurde 1959 mit dem Bau des Kreisamts begonnen. Dazu musste zuerst das im Wege stehende alte Gefangenenhaus weichen.
Geplant hat das jüngste Verwaltungsgebäude in den späten fünfziger Jahren der Architekt und Kreisbaurat August Enkemann. Ein schlichter, zweistöckiger, langgezogener Klinkerbau der sich dem Lauf der Soeste und der Grundstücksgrenze des Stadtparks anpasst. Am 20. Juni 1960 war der für die damalige Zeit moderne Zweckbau bezugsfertig. Schon von außen ist die Einteilung erkennbar. Alle 58 Büros liegen an langen Fluren. Der Eingangsbereich ist hell und einladend. Einzig das Arbeitszimmer des Oberkreisdirektors hat einen Balkon als Hoheitszeichen. Obwohl im Stil völlig anders als die beiden Vorgänger, ist das Gebäude so perfekt platziert, dass erst dadurch der Innenhofcharakter zwischen den drei Amtshäusern entstehen konnte, der den Charme dieses Platzes ausmacht.
Sehr gern wird dieser Teil des Stadtparks für verschiedenste Veranstaltungen genutzt. Beispielhaft für viele andere seien nur das Bürgerschützenfest, das Bürgerfrühstück und das Silvesterkonzert genannt.
Bis 1990, also 30 Jahre lang, reichte das Haus für die Verwaltung des Landkreises aus. Dann wurde der Bau des weitaus größeren Kreishauses an der Eschstraße in Angriff genommen.
Nach dessen Fertigstellung gab die Kreisverwaltung das Gebäude im Stadtpark auf und es sollte eine sinnvolle Weiternutzung gefunden werden. Veranstaltungen in der zwischenzeitlich gebauten Stadthalle, auf dem Platz der alten Vorburg, ließen einen Hotelbetrieb wünschenswert erscheinen. Hier ist der Name Programm, so wurde aus dem Kreisamt das „Parkhotel“. Diese Umnutzung hat sich im Nachhinein als sehr sinnvoll und erfolgreich erwiesen.
Text: Hannelore Warmhold | Archiv Stadtgeschichte
Quellen:
– Bösterling, Antonius (1991): Wir machen Zukunft im neuen Kreishaus. Broschüre zur Einweihung des Kreishauses in Cloppenburg am 29.08.1991.